Rejection Therapy

Rejection Therapy: Ein Social Media Trend unter der Lupe

In den letzten Monaten hat sich ein ungewöhnlicher Trend auf Social Media etabliert: die sogenannte "Rejection Therapy". Dieser Trend, der auf den ersten Blick vielleicht ungewöhnlich erscheinen mag, hat viele Menschen dazu inspiriert, ihre Angst vor Ablehnung zu überwinden. Doch wie bei jeder Methode gibt es sowohl Vorteile als auch Nachteile, sagt Sabine Schwind von Egelstein, die es zu bedenken gilt.

Was ist "Rejection Therapy"?

"Rejection Therapy" ist ein Konzept, bei dem man sich absichtlich in Situationen begibt, in denen man wahrscheinlich abgelehnt wird. Das Ziel ist es, die Angst vor Ablehnung zu mindern und dadurch mutiger und selbstbewusster zu werden. Die Idee stammt ursprünglich von dem Kanadier Jason Comely, der diese Methode entwickelte, um seine eigene Angst vor Ablehnung zu bekämpfen.

Drei Vorteile von "Rejection Therapy"

1. Überwindung von Ängsten

Durch wiederholte Konfrontation mit Ablehnung können Menschen ihre Ängste abbauen. Sie lernen, dass Ablehnung kein Weltuntergang ist und dass sie trotz Ablehnung weiterhin wertvoll und kompetent sind.

Beispiel: Jemand könnte einen Fremden um eine Gefälligkeit bitten, wie etwa das Ausleihen eines Stifts. Die Ablehnung dieser kleinen Anfrage hilft, die Angst vor größeren Ablehnungen zu relativieren.

2. Stärkung des Selbstbewusstseins

Durch die Erfahrung, dass man Ablehnung überleben kann, wächst das Selbstbewusstsein. Menschen lernen, dass ihr Wert nicht von der Zustimmung anderer abhängt.

Beispiel: Wer regelmäßig Ablehnung erfährt und damit umgeht, wird selbstbewusster in seinen eigenen Fähigkeiten und Entscheidungen.

3. Verbesserung der sozialen Fähigkeiten

Indem man immer wieder in sozialen Situationen aktiv wird, verbessern sich automatisch die Kommunikations- und Interaktionsfähigkeiten. Man lernt, mit unterschiedlichen Reaktionen umzugehen und seine sozialen Kompetenzen auszubauen.

Beispiel: Menschen werden offener, ihre Wünsche und Bedürfnisse klar zu kommunizieren, und lernen, mit den verschiedensten Reaktionen umzugehen.

Drei Nachteile von "Rejection Therapy"

1. Emotionale Belastung

Die ständige Konfrontation mit Ablehnung kann emotional sehr belastend sein und zu Frustration und Entmutigung führen, insbesondere wenn man ohnehin schon mit niedrigem Selbstwertgefühl kämpft.

Beispie: Ständige Ablehnung ohne psychische Begleitung kann das Gefühl der Wertlosigkeit verstärken, anstatt es zu mindern.

2. Missverständnisse und soziale Spannungen

Die absichtliche Provokation von Ablehnung kann zu Missverständnissen und Spannungen in sozialen Beziehungen führen. Menschen könnten das Verhalten als unangemessen oder störend empfinden.

Beispiel: Jemand könnte fälschlicherweise denken, dass man es nicht ernst meint oder sich über sie lustig macht.

3. Ungeeignet für manche Persönlichkeitenstypen

Nicht jeder Mensch ist für diese Methode geeignet. Personen mit bestimmten psychischen Erkrankungen oder stark ausgeprägten sozialen Ängsten könnten durch diese Therapieform mehr Schaden als Nutzen erfahren.

Beispiel: Menschen mit sozialen Phobien könnten durch die Konfrontation mit Ablehnung in ihrer Angst bestärkt werden.

 Expertenmeinung: Sabine Schwind von Egelstein im Interview

Die Persönlichkeitsberaterin Sabine Schwind von Egelstein hat sich in einem Interview mit Antenne Bayern zu diesem Trend geäußert. Sie betont, dass "Rejection Therapy" durchaus Vorteile haben kann, wenn man es freiwillig macht. Die Methode Ängste aushalten zu lernen entspricht den Verfahren in der Psychotherapie. Allerdings ist es dort fachlich begleitet. 

 

Fazit

"Rejection Therapy" ist ein interessanter Ansatz, um die Angst vor Ablehnung zu überwinden und das Selbstbewusstsein zu stärken. Es ist jedoch wichtig, die Methode bewusst und mit Rücksicht auf die eigenen Grenzen anzuwenden. Nicht für jeden ist diese Form der Therapie geeignet, und in manchen Fällen kann professionelle Unterstützung durch einen Psychotherapeuten oder Berater hilfreich sein. Sabine Schwind von Egelstein weist zurecht darauf hin, dass ein ausgewogener und individuell angepasster Ansatz entscheidend ist, um von den Vorteilen dieser Therapieform zu profitieren, ohne die Nachteile zu übersehen.

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